Ayurveda-Yoga: Wie du deine Yogapraxis individuell gestaltest

Das Hauptziel des Ayurveda ist, dass du in deiner natürlichen Balance bleibst.

Wir unterliegen jedoch ständigen Einflüssen, die auf uns wirken, wie zum Beispiel unsere Ernährung, die Rhythmen der Natur und unser soziales Umfeld. Wenn einige dieser Faktoren nicht ganz unserem natürlich angelegten Naturell entsprechen, können wir aus der Balance geraten.

Wie du merkst, ob du aus deiner Balance geraten bist? Ganz einfach: Wenn du dich nicht gut fühlst.

Ayurveda und Yoga können dich dabei unterstützen, in deiner Balance zu bleiben, indem du deine Yogapraxis an deinen Bedürfnissen ausrichtest.

Stelle dir zu Beginn deiner Yogapraxis die folgenden Fragen: „Wie geht es mir gerade? Was brauche ich?“. Je nachdem wie die Antwort ausfällt, gestaltest deine individuelle Yogapraxis und setzt dir eine Intention.

Im Folgenden findest du Anregungen, wie du deine Yogapraxis individuell, entsprechend deiner Bedürfnisse, gestalten kannst.

VATA – Wenn du eher unruhig oder ängstlich bist.

Ist dein Leben gerade sehr bewegt? Fühlst du dich aufgewühlt und unruhig? Bist du nervös? Sorgst du dich? Hast du Ängste? Oder leidest du sogar unter Schlafstörungen? Hast du ggf. Verstopfungen oder Blähungen?

Dann brauchst du zum Ausgleich Erdung und Stabilität.

Praktiziere eine langsame und ruhige Yogapraxis. Konzentriere dich bei deiner Praxis auf Kraft, Ruhe und Ausdauer. Der Fokus liegt auf das Stärken der Beinmuskulatur. Halte die Asanas bewusst länger. Stehende Asanas wie der Baum, Dreieck oder Kriegerpositionen fördern Konzentration und Ruhe. Baue auch sitzende und liegende Asanas in deine Praxis ein, um dich gut zu erden.

Suche dir Atemübungen, die dich wärmen, beruhigen und stabilisieren. Hierzu zählen die Ujjayi-Atmung oder Bhramari.

Besonders wichtig ist eine lange Endentspannung für dich. Probiere doch einmal die Tiefenentspannung Yoga Nidra.

Folgende Yogastile sind vorteilhaft: Restorative Yoga oder Yin Yoga. Achte jedoch darauf, dass du nicht auskühlst.

PITTA – Wenn du aktuell viel Druck und Hitze spürst.

Setzt du dich gerade sehr unter Druck? Willst alles perfekt machen? Neigst du zu einem hitzigen Gemüt? Reagierst du z.B. aufbrausend? Neigst du zu Rötungen oder Hautausschlägen? Hast du Sodbrennen?

Dann brauchst du zum Ausgleich Sanftheit und Kühle. 

Praktiziere eine beruhigende, eher kühlende und entspannungsfördernde Praxis. Baue bewusst Pausen ein, auch wenn es dir schwerfällt. Übe hingebungsvoll, in moderatem Tempo und mit möglichst wenig Ehrgeiz. Der Mondgruß hilft dir zum Tagesausklang Stress abzubauen. Die sitzende Vorwärtsbeuge oder die Kopf-zum-Knie-Haltung haben eine kühlende und beruhigende Wirkung. Auch Asanas, die Anspannungen in der Körpermitte reduzieren und die Entgiftung der Leber ankurbeln, sind vorteilhaft. Hierzu zählen Twists im Stehen und im Sitzen wie der Drehsitz.

Deine Atemübungen sollten kühlend und entspannend sein. Eine gute Atemübung ist jetzt Sitali.

Lasse dich bei der Endentspannung am besten anleiten, weil es dir schwer fallen könnte von allein loszulassen. Versuche einen Bodyscan oder eine Entspannung mit Visualisierung.

Folgende Yogastile sind vorteilhaft: Sanftes Hatha Yoga, oder Vinyasa Flow Yoga, Restoratives Yoga.

KAPHA – Wenn du dich eher schwer und lethargisch fühlst.

Hast du Probleme, in die Gänge zu kommen? Hast du einen langsamen Stoffwechsel? Fühlst du dich schwer? Fühlst du dich unbeweglich? Oder bist du depressiv verstimmt?

Dann brauchst du zum Ausgleich Energie und Leichtigkeit. 

Praktiziere eine anregende, kraftvolle und dynamische Yogapraxis, die deinen Stoffwechsel ankurbelt. Wähle Asanas, die Beweglichkeit, Wachheit und auch eine gewisse Leichtigkeit fördern. Ziel ist es, die Durchblutung von Muskeln und Gehirn zu steigern und deine Verdauung anzuregen. Du darfst richtig ins Schwitzen kommen. Hierfür eignen sich schnelle Sonnengrüße. Danach kannst du deine Körpermitte stärken, z.B. mit dem Boot. Rückbeugen wirken aktivierend und lösen überflüssigen Schleim.

Wärmende und aktivierende Atemübungen wie Kapalabhati tun dir jetzt gut.

Deine Endentspannung darf eher kurz ausfallen. Meditationen, die Bewegung integrieren, unterstützen dich ebenfalls in deine Balance zu kommen. Probiere gern Tanz-, Geh- oder bewegte Meditationen (z.B. Schüttelmeditation).

Folgende Yogastile sind vorteilhaft: Kundalini Yoga oder Power Yoga.

Viel Freude beim Ausprobieren.

Herzlichst, deine Peggy